Dorf Oberschan

Siedlungsentwicklung

Der Durchgang Sevelen-Oberschan ist seit der jüngeren Steinzeit belegbar. Zu Beginn unserer Zeitrechnung eroberten die Römer das Rheintal. Manch ein romanischer Flurnamen zeugt von den Rätiern und den Römern, der ältesten prägenden Kultur der Gegend um Wartau. Hier sind allerdings keine Siedlungsspuren überliefert, doch Gräberfunde aus der Zeit der Merowinger - einer Dynastie der Franken - deuten darauf hin, dass die Umgebung der Burg Wartau bewohnt war. Um 843 ist Oberschan als "Scanava" im rätischen Reichsgutsurbar erstmals erwähnt. Im 11. Jahrhundert war die Bezeichnung "Scana" oder "Scanna" gebräuchlich.

Im Mittelalter gehörte der Ort zum gräflich-sargansischen Herrschaftsgebiet und nicht zur Herrschaft Wartau. Die Landeshoheit lag in Händen der Sarganser Grafen. Nach Jahrzehnten politischer Instabilität kam schliesslich die Grafschaft 1483 durch Kauf an die alte Eidgenossenschaft. Als Landvogtei Sargans hatte die alte politische Ordnung Bestand bis zum Einfall der Franzosen im Jahr 1798. 1803 wurde die Wartau eine politisch selbständige Gemeinde. Zu ihr gehören nebst Oberschan weitere Dörfer und Weiler sowie das einst von freien Walsern besiedelte Bergland (Matug, Walserberg, Alp Palfris).

1821 zerstörte eine Feuersbrunst grosse Teile von Oberschan. Der Wiederaufbau fiel architekturgeschichtlich in die Zeit des Klassizismus, was heute bei vielen Giebelhäusern - vor allem im Ortskern - ablesbar ist.

Neuere Geschichte

Um die Wende zum 20. Jahrhundert war Oberschan auf 612 Einwohner angewachsen. Diese lebten hauptsächlich von der Viehzucht, Milchwirtschaft und dem Obstbau sowie vom Holzhandel. Im Ort gab es eine Käserei, traditionelles Kleingewerbe und ein Schulhaus. Ein Teil der Bewohner arbeitete in Heimarbeit für die Stickerei-Industrie.

In den Fünfzigerjahren setzte ein bescheidener Aufschwung ein. Dafür war wohl der 1948 eröffnete Betrieb des Kurhauses Alvier mitverantwortlich. Die bemerkenswerte Berglandschaft hat einen bescheidenen Tourismus nach Oberschan gebracht. In den letzten Jahren bot die Lage ausgangs des Hochtals manch reizvollen Wohnplatz für Neuzuzüger.

Schule

In Oberschan werden Schülerinnen und Schüler der 1. - 6. Klasse aus den Dörfern Fontnas, Gretschins, Oberschan und Malans SG unterrichtet. Im Schulhaus Oberschan, mitten im Dorf, befinden sich die 1./2. und die 5./6. Klasse.
Im Mehrzweckgebäude befindet sich das Klassenzimmer der 3./4. Klasse und die Turnhalle, grosszügige Aussenanlagen vervollständigen das Angebot an Sportmöglichkeiten.